

Man kann aber sagen, dass sich seit der Entwicklung zum wirklich modernen Damensattel, wie er seit Ende des ersten Weltkrieges in England gebaut wurde, nichts Weltbewegendes mehr geändert hat. Sicher werden Sättel heute tendenziell weicher gepolstert als früher. Ganz einfach um dem modernen Typus des Sportpferdes die Tätigkeit der Rückenmuskulatur zu erleichtern. Doch die Sitzposition des Reiters ist dieselbe.
Wir wissen heute, dass sich die Schwerpunktachse des Pferdes auf der Höhe des 15. Brustwirbels befindet. Jeder gut angepasste Englische Sattel wird genau hier seinen tiefsten Punkt haben. Die Sitzfläche des Damensattels ist aber waagerecht. Das bedeutet, dass die Reiterin dafür verantwortlich ist, sich an der Stelle auszubalancieren, die dem Pferde am angenehmsten ist. Das wiederum geht nur mit einem korrekt angepassten Sattel.


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Die Dame legt ihr rechtes Bein über das obere, feststehende und das linke Bein unter das Einschraubhorn. Die Schultern sind parallel zur Schulter des Pferdes. Die Wirbelsäule befindet sich mittig über der Wirbelsäule und die Hüften sind nahezu parallel zur Hüfte des Pferdes. Der Oberkörper der Reiterin ist, bei geraden Schultern, leicht nach vorne geneigt um das Körpergewicht in Richtung der Schwerpunktachse des Pferdes zu bringen. Der rechte Unterschenkel der Reiterin liegt senkrecht flach an der Pferdeschulter an. Die rechte Fußspitze zeigt nach unten. Das linke Bein hängt locker, mit leicht tiefem Absatz herab, ohne Gewicht in den Steigbügel zu bringen.
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Die Kandare dient der Verfeinerung der Hilfen und nicht der Optik. Im Damensattel sollte man ernsthaft über eine Kandarenführung 3:1 nachdenken. Denn nur dann läuft man keine Gefahr das Pferd nachhaltig im Maul zu stören, wenn der Reitstock, der den rechten Schenkel ersetzt, zum Einsatz kommt. Wer aus Sicherheitsgründen ein "deutlicheres" Gebiss verwenden möchte, sollte lieber über ein Pelham oder eine andere Alternative nachdenken. |
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